30 Jahre Irrturm : Pressefest und Buchvorstellung en passant

Datum/Zeit
Mi, 05. Dezember 2018
16:00 – 20:00

Veranstaltungsort
Torhaus Nord
Liegnitzstraße 63, Bremen

Kategorien

Schlagwörter
Inklusion, Literatur


Der neue IRRTURM (Nummer 30 mit dem Schwerpunktthema „en passant“ ) ist da und feiert seine Premiere mit Unterstützung der Stadtbibliothek Bremen und des Bremer Literaturkontors am Mittwoch, den 5. Dezember 2018 ab 16:00 Uhr (Einlass; Beginn um 16:30 Uhr) im Torhaus Nord in der Liegnitzstraße 63 in 28237 Bremen.

Der IRRTURM ist ein Arbeitsbereich des eingetragenen Vereins „Initiative zur sozialen Rehabilitation“ und existiert seit 1988. Auf den Seiten des IRRTURMs, der als Sammelband einmal jährlich erscheint, können Psychiatrie-Erfahrene und Erfahrene in psychischen Krisen in Text- und Bildform ihre Sichtweisen und Erfahrungen darstellen und der interessierten Leserschaft mitteilen.

En passant ist unser diesjähriger Titel. Der Begriff en passant beschreibt im Schachspiel einen Schlagzug des Bauern, bei dem ein gegnerischer Bauer ambitioniert zwei Felder vorgesetzt wird und neben dem eigenen zum Stehen kommt. Es bietet sich nun die eigene Gelegenheit, seinen*ihren Bauern hinter den fremden zu ziehen und diese vermeintlich geringwertige Figur im Vorbeigehen aus dem Spiel zu nehmen. Es drängt sich der Vergleich zu unserer Gegenwartsgesellschaft auf, in der Menschen gegeneinander antreten, miteinander verglichen werden oder sich miteinander vergleichen. Selten geschieht dies, ohne den einen Menschen als mehr und den anderen als weniger gut oder wert zu deklarieren.

Die Autor*innen des IRRTURM tragen mit viel Engagement und Herzblut zu einem Aufklärungsprozess bei und eröffnen den Blick auch für die positiven Seiten ihrer Psychiatrie- und Krisenerfahrungen, wenn bereichernde, entgrenzte und freie Zustände erlebt wurden. Sie zeigen der Leserschaft Ziele, Träume und Wünsche, die mal ganz nah und mal ganz fern wirken.

Und welches Ziel man auch anstrebt: unsere Autor*innen weisen uns darauf hin, dass eines anscheinend leicht geschieht: Im Vorbeigehen übersieht man wohl das Eigentliche. Sie selbst übernehmen Eigenverantwortung, weisen aber auch auf die Pflichten der Gesellschaftsmitglieder hin und schöpfen Kraft aus der gemeinschaftlichen Aufklärungsarbeit. Es werden Fragen nach dem Sinn gestellt und Wege zur Selbstbemächtigung beschritten.

Bei der Lesung erwarten Sie u.a. Texte von Cathy, Paula, Ira Hafer, Thorsten Wiese, Gilda Jenzen und Dierk Schmitz. Irmgard Gummig liest einen Nachruf auf sowie einen Text von Andrea Gräber (†); ebenso liest Sieghard Borchert einen Nachruf auf sowie einen Text von Michael-Lorenz Meier (†).
Für die musikalische Begleitung sorgen Andreas Roemer und Edgar Kindler.
Die Lesung erfolgt im Rahmen der Bremer BuchPremiere, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe des Bremer Literaturkontor und der Stadtbibliothek Bremen.

Der Raum ist barrierefrei erreichbar. Der Eintritt ist frei.
Im Anschluss findet ein gemütliches Beisammensein statt. Ein kleiner Imbiss ist vorbereitet.
Programmänderungen sind vorbehalten.

Programm als pdf

Eintritt frei