Gründen ist aus der Sicht von Wirtschaftsverbänden und Politik DER Motor für ökonomische Stabilität und Innovation. Verschiedenste Beratungsangebote, Mikrokredite und Informationsveranstaltungen sollen Gründer unterstützen. Auch Zuwanderer und Geflüchtete sind als Zielgruppe für Gründerprogramme erfasst, da sie oft besondere Kenntnisse und Fähigkeiten sowie den notwendigen Gründergeist mitbringen. Mit der neuen Broschüre „Einfach gründen in Deutschland!“ wirbt das Bundesministerium für Wirtschaft für eine verstärkte Gründertätigkeit von Zugewanderten. Wie aber sieht es in der Realität aus? Wie schafft man es ein Unternehmen „einfach“ in einem Land zu gründen, das für seinen bürokratischen Aufwand bekannt ist?
An diesem Abend hören wir die Gründungsgeschichte von Muhannad Katouf. Der gelernte Rechtsanwalt ist vor zwei Jahren aus Syrien nach Deutschland geflüchtet und musste ein Jahr lang warten, bevor seine Familie nachziehen durfte. Seit Anfang des Jahres betreibt er den Umayad Imbiss in der Markthalle 8. Wer oder was hat ihm auf seinem Weg geholfen? In diesem Gespräch gehen wir der Frage nach, was Menschen im Exil zur Gründung bewegt, wie sie Förderinstrumente des Landes und des Staates sehen, wie Anfangshürden wie mangelnde Sprachkenntnisse, Informationslücken über verwaltungstechnische Strukturen überwunden werden können. Und wir fragen uns, was wir aus diesen Perspektiven für uns selber und unser System lernen können.
Mi, 3.Mai 2017, 19.30 Uhr im Pasdocks, Lindenhofstraße 24