Michael Kienzer. Lose Dichte Vol.12, 2016, Metall, Magnete, Foto: Tom Klengel, Ausschnitt

Michael Kienzer – Lose Dichte in Gröpelingen

Datum/Zeit
Mi, 22. November 2017
9:00 – 18:00

Veranstaltungsort
Atelierhaus Roter Hahn
Gröpelinger Heerstraße 226, Bremen

Kategorien

Schlagwörter
Ausstellung, Kunst


Die zeitgenössische Bildhauerei wird von zwei gegensätzlichen Fragestellungen bestimmt. Die erste entstammt der modernen Tradition (Gerhard Marcks) und fragt nach den Beziehungen innerhalb des Kunstwerks. Die zweite ist neueren Datums und fragt nach dem Wechselverhältnis zwischen Kunstwerk und Umfeld. Die Moderne behauptet, dass ein Kunstwerk ein in sich geschlossenes Objekt ist, das egal, wo man es positioniert, gleich bleibt. Heute gilt oft die postmoderne Überzeugung, dass ein Werk vor allem durch seine Umgebung und intellektuelle Einbindung bestimmt wird. Der österreichische Bildhauer Michael Kienzer nimmt hier eine bemerkenswerte Zwischenposition ein.

Michael Kienzer (geboren 1962 in Steyr) markiert seit über zwanzig Jahren eine wesentliche Position in der österreichischen Gegenwartskunst. Seine Objekte sind Setzungen im Raum, Konstruktionen aus alltäglichen Gegenständen. Aus industriell vorgefertigten Materialien wie Aluminium, Stahl, Textilien, Gummi und Glas komponiert Kienzer raumgreifende Skulpturen, die von Schwerkraft, Statik, Gewicht, Gleichgewicht oder Kontrasten handeln. Mit Mitteln der Verschnürung, Verknotung und Verspannung schafft er Verbindungen zwischen Dingen und Materialien und legt damit offen, dass die wechselseitigen Beziehungen der Elemente, die Art, wie sich ihr Dazwischen gestaltet, den Charakter eines Kunstwerks ausmachen. Mit einem leicht ironischen Augenzwinkern schafft der Bildhauer Seherlebnisse und ein Spürbarmachen von Kräften, die für jeden Betrachter auch ohne Kenntnisse der Geschichte der modernen Kunst nachvollzierbar sind und zum Assoziieren anregen.

Michael Kienzer. Lose Dichte Vol.12, 2016, Metall, Magnete, Foto: Tom Klengel

Ein wichtiges Element im Werk von Kienzer ist die offene Arbeitsweise, in der mögliche Verbindungen zwischen Materialien auf ihre bildhauerischen Möglichkeiten erforscht werden. Diesen eher spielerischen Ansatz zeigt er im Roten Hahn. Aus farbigen Metallblechen, Gewindestangen und Magneten entstehen lose Konstruktionen und abwechslungsreiche Zwischenräume.

Die Ausstellung findet in Kooperation von Kultur Vor Ort und dem Gerhard Marcks Haus mit dem Kunsthaus Zug (Schweiz) statt.

Ausstellungseröffnung: 27. September, 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 27.09.17 – 24.11.17
Atelierhaus Roter Hahn, Gröpelinger Heerstraße 226, 28237 Bremen, Mo bis Fr 9 bis 18 Uhr

Eintritt frei